Geschäftsmodelle in Deutschland: Innovation, Praxis & Zukunft
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Geschäftsmodelle in Deutschland: Innovation, Praxis & Zukunft

Geschäftsmodelle im Wandel: Wie Unternehmen in Deutschland – von Traditionsbäckern bis digitalen Startups – durch Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung neue Märkte erobern und fit für die Zukunft bleiben.

Von der Familienbäckerei in Rosenheim bis zum Berliner Tech-Start-up: Ohne tragfähiges Geschäftsmodell wird aus Idee keine Wertschöpfung. Das Geschäftsmodell ist Ihr Fundament und Ihr Kompass in einem Markt voller Wandel. Ein robustes Geschäftsmodell öffnet Türen: Es hilft, Marktchancen zu erkennen, Innovationen zu wagen und Risiken im Griff zu behalten.

Gerade der deutsche Mittelstand steht im Rampenlicht. Viele Unternehmen verbinden heute ihre traditionellen Stärken mit digitalen Lösungen. Gleichzeitig setzen sie neue Vorgaben und immer strengere EU-Gesetze wie den EU Green Deal und das Kreislaufwirtschaftsgesetz um. Dieser Leitfaden zeigt, wie daraus Wettbewerbsvorteile entstehen können.

Was ist ein Geschäftsmodell?

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen Werte schafft, an die Zielgruppe liefert und daraus Einnahmen erzielt. Es beantwortet die wichtigsten Fragen: Was ist unser Angebot? Wer braucht es? Wie erreichen wir diese Zielgruppe? Und wie wird daraus Umsatz?

Im Kern bietet das Geschäftsmodell eine Übersicht über Geschäftsabläufe, Erlösquellen und Alleinstellungsmerkmale (USP).

Es legt fest:

• Wie das Unternehmen Geld verdient

• Welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden

• Wie die Zielgruppen angesprochen werden

• Welche Kosten anfallen

Das Geschäftsmodell ist zentraler Bestandteil der Strategie – und, anders als ein Businessplan, ein lebendiges Werkzeug für tägliche Entscheidungen.

Die neun Bausteine (Business Model Canvas)

Bevor Sie starten, werfen Sie einen Blick auf die wichtigsten Bausteine eines erfolgreichen Geschäftsmodells. 

Sie helfen, Ideen zu ordnen und gezielt zu wachsen:

1. Wertversprechen: Was macht Ihr Angebot besonders?

2. Zielgruppe/Kundenbedürfnisse: Für wen wird Wert geschaffen?

3. Vertriebskanäle: Wie kommt Ihr Produkt zur Kundschaft?

4. Kundenbeziehung: Wie gewinnen und binden Sie Kunden?

5. Schlüsselressourcen: Was brauchen Sie für den Erfolg?

6. Kernaktivitäten: Was tun Sie täglich für Ihr Nutzenversprechen?

7. Schlüsselpartner: Wer unterstützt Ihr Geschäftsmodell?

8. Einnahmequellen/Ertragsmechanismus: Wie wird Umsatz generiert?

9. Kostenstruktur: Welche Ausgaben fallen an?

Tools wie das Business Model Canvas helfen, die Geschäftslogik sichtbar zu machen und gezielt zu optimieren.

Warum sind Geschäftsmodelle wichtig?

Ein gutes Geschäftsmodell bringt Sie weiter. Es nutzt Chancen, fördert Innovation und hilft, Risiken zu steuern. Damit bleiben Sie wettbewerbsfähig – und erfüllen die Anforderungen von Kundschaft, Markt und EU.

Was passiert, wenn Unternehmen ihr Geschäftsmodell nicht anpassen? Sie verlieren Marktanteile an flexiblere Wettbewerber und laufen Gefahr, neue Zielgruppen zu verpassen. Oft müssen sie mit sinkenden Umsätzen kämpfen. Das zeigt sich daran, dass viele traditionelle Buchhandlungen schließen mussten. 

Ketten wie Thalia hingegen haben mit digitalen Angeboten wie Click & Collect Webshops und Kundenbindungsprogrammen neue Wege gefunden, um Kundschaft zu gewinnen. Sie setzen gezielt auf Online-Präsenz und digitale Zahlungsmöglichkeiten.

Typen von Geschäftsmodellen

Typen von Geschäftsmodellen

Jeder erfolgreiche Betrieb braucht das passende Geschäftsmodell – doch die Möglichkeiten sind heute vielfältiger denn je. Ob traditionell, digital, nachhaltig oder eine innovative Mischung aus allem: Die Wahl des richtigen Modells entscheidet, wie Unternehmen sich am Markt behaupten und auf Veränderungen reagieren. 

Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Typen und zeigen, was sie jeweils auszeichnet.

Traditionelle Modelle

Ein traditionelles Geschäftsmodell ist eines, bei dem ein Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt, diese meist direkt über stationäre Geschäfte verkauft und damit Gewinne erzielt.

Typisch für Deutschland sind Familienbetriebe, lokale Läden und klassische Handwerksunternehmen. Solche Modelle bauten lange auf Laufkundschaft, bewährter Qualität und festen Stammkunden auf. Doch der Markt hat sich verändert und heute reicht diese Basis allein oft nicht mehr aus.

Einige bekannte deutsche Marken, die traditionell starteten und sich dann weiterentwickelt haben, sind:

    •    Miele: Miele steht seit Generationen für Qualität „Made in Germany“. Ursprünglich Hersteller hochwertiger Haushaltsgeräte, heute kombiniert Miele klassische Produktqualität mit Service-Abos und Online-Beratung.  Über Miele@home vernetzt das Unternehmen Haushaltsgeräte, die sich per App steuern und überwachen lassen. 

    •   dm: Die beliebte Drogeriekette ist in fast jeder Stadt zu finden und legt viel Wert auf persönliche Beratung. Viele Filialen sind regional verankert, mit langjährigen Teams, die ihre Kundschaft gut kennen. Gleichzeitig betreibt dm einen erfolgreichen Online-Shop – nicht besonders flashy, aber zuverlässig und benutzerfreundlich. Ein Beispiel dafür, wie ein Unternehmen mit traditionellen Werten digital mithalten kann, ohne alles umzukrempeln.

Diese Beispiele zeigen: Traditionelle Modelle funktionieren nach wie vor – doch Anpassung und digitale Angebote sichern die Zukunft.

Digitale Geschäftsmodelle

Digitale Geschäftsmodelle nutzen Technologie, um Wert zu schaffen. Statt nur im Laden zu verkaufen, bieten Unternehmen heute ihre Produkte und Services online an. Das kann über Plattformen, Apps oder eigene Shops laufen. 

Kundinnen und Kunden kaufen flexibel—wann und wo sie wollen. Firmen erreichen mehr Menschen und sparen Kosten.

Immer mehr Menschen erwarten digitale Möglichkeiten—vom Online-Kauf bis zur Kartenzahlung im Laden. Wie eine Bitkom-Studie (Februar 2025) zeigt, sagen 71 % der Deutschen: Bargeldlose Bezahloptionen machen den stationären Handel attraktiver.

Digitale Geschäftsmodelle gibt es in vielen Formen. Typische Varianten sind zum Beispiel:

    •    E-Commerce-Anbieter: Verkaufen Waren direkt über Webshops.

    •    SaaS-Unternehmen: Bieten Software im Abonnement statt Einmalverkauf.

    •    Freemium- und Abo-Modelle: Ermöglichen flexible Nutzung und regelmäßige Einnahmen.

    •    Plattformen und Marktplätze: Verbinden Kundschaft und Anbieter digital.

Unternehmen, die moderne Payment-Lösungen akzeptieren, erleichtern ihren Einstieg in die Digitalisierung und erreichen neue Zielgruppen.

Wer digitale Trends kennt und gezielt nutzt, bleibt wettbewerbsfähig und gewinnt das Vertrauen verschiedenster Kundengruppen.

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Nachhaltige & Kreislauforientierte Geschäftsmodelle

Nachhaltige Geschäftsmodelle setzen gezielt auf Umweltschutz, Ressourceneffizienz und soziale Verantwortung. 

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet Unternehmen, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu vermeiden. Immer mehr Unternehmen kombinieren klassische Geschäftsideen mit Ansätzen der Kreislaufwirtschaft—zum Beispiel durch Recycling, Reparaturservices oder das Teilen von Produkten. Ziel ist es, ökonomischen Erfolg und ökologische Wirkung in Einklang zu bringen. 

Der EU Green Deal fordert bis 2050 Klimaneutralität und nachhaltige Lieferketten – ein echter Innovationsmotor für den Mittelstand.

Zu den bekannten deutschen Anbietern mit erfolgreichen, nachhaltigen oder kreislauforientierten Geschäftsmodellen gehören beispielsweise:

    •    Vaude: Vaude aus Tettnang gilt als Vorreiter der nachhaltigen Outdoorbranche. Das Unternehmen setzt auf recycelte Materialien, betreibt eigene Werkstätten zur Verlängerung der Lebensdauer und entwickelt besonders reparaturfreundliche Produkte – etwa unter dem Label Green Shape. Doch wer denkt, Vaude springt nur auf den Nachhaltigkeitstrend auf, liegt gründlich daneben. Mit transparenten Lieferketten und klaren sozialen Standards setzt Vaude selbst den Maßstab. Vaude ist der Trend.

    •    Grover: Grover bietet elektronische Geräte auf Zeit – von Laptops und Smartphones bis zu modernen Technikgadgets. Nutzerinnen und Nutzer mieten flexibel über die Plattform, können Geräte zurückgeben oder tauschen. Nach Gebrauch werden die Geräte aufgearbeitet und erneut vermarktet – ein Modell, das Elektronik nutzbarer und nachhaltiger macht.

Solche Modelle fördern nachhaltigen Konsum, binden Kundschaft langfristig und stärken das Unternehmensimage.

Innovative & Hybride Geschäftsmodelle

Innovative und hybride Geschäftsmodelle vereinen traditionelle Geschäftspraktiken mit digitalen Technologien und unkonventionellen Partnerschaften, um neuartige Lösungen zu schaffen. 

Was passiert, wenn Handwerk, High-Tech und neue Partnerschaften zusammenkommen? Das Ergebnis: Lösungen, die persönlichen Service mit modernen, flexiblen Prozessen kombinieren – effizient, kundennah und bereit für den Wandel.

Ein Paradebeispiel aus der Industrie ist Phoenix Contact.

Was einst als Anbieter von Steckverbindern und Klemmen begann, hat sich zu einem digitalen Taktgeber im Maschinenbau entwickelt. Heute entwickelt Phoenix Contact intelligente Steuerungs- und Vernetzungslösungen, die Maschinen, Daten und Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbinden – wie ein Orchester, das zentral dirigiert wird. So entstehen smarte Produktionsprozesse, die effizient, transparent und zukunftssicher funktionieren.

Im Mobilitätsbereich digitalisiert StadtRAD Hamburg das klassische Fahrradverleih-Modell. Man kann Fahrräder per App ausleihen, digital bezahlen und Standorte flexibel wählen – überall und jederzeit.

Solche Ansätze zeigen, wie deutsche Unternehmen mit Innovationskraft und digitalen Werkzeugen erfolgreich neue Wege beschreiten und sich echte Wettbewerbsvorteile sichern.

Das richtige Geschäftsmodell wählen

Das richtige Geschäftsmodell wählen

Nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleine Betriebe stehen regelmäßig vor einem Wendepunkt. Wie können sie ihr Geschäftsmodell an neue Erwartungen und Technologien anpassen?

Zwei Beispiele zeigen, wie unterschiedlich dieser Prozess aussehen kann – und worauf es wirklich ankommt.

Stellen Sie sich eine Schreinerei am Stadtrand vor: Die Auftragslage ist solide, doch die Kundschaft wünscht sich inzwischen Online-Terminbuchungen oder auch Kartenzahlung. Jetzt gilt es, herauszufinden, wie das Geschäftsmodell angepasst werden kann, ohne die eigene Identität zu verlieren.

Für solche Entscheidungen helfen drei Leitfragen:

    •    Analyse: Woher kommen die meisten Aufträge? Über langjährige Stammkundschaft, Architekturbüros oder digitale Plattformen?

    •    Wertversprechen: Was macht die Schreinerei besonders? Handwerkskunst, kurze Lieferzeiten, nachhaltiges Holz aus der Region?

    •    Machbarkeit: Welche digitalen Werkzeuge oder neuen Kanäle lassen sich sinnvoll integrieren, ohne das Kerngeschäft zu überfordern?

Um sich Orientierung zu verschaffen, bieten sich Werkzeuge wie das Business Model Canvas an. Beratungsstellen wie die IHK oder ein Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum unterstützen gezielt bei der Weiterentwicklung. Ein regelmäßiger Check – mindestens einmal im Jahr – hilft, flexibel zu bleiben und Chancen rechtzeitig zu erkennen.

Auch ein Hofladen, der jahrelang  Eier, Honig und saisonales Gemüse verkauft und auf Laufkundschaft gesetzt hat, steht vor neuen Herausforderungen. Immer mehr Menschen wünschen sich regionale Produkte, aber nicht alle können spontan aufs Land fahren. Hier kann ein Onlineshop mit Lieferung oder Abholung an festen Tagen eine Lösung sein. Online bestellen, flexibel vor Ort abholen – das alles ohne den persönlichen Kontakt und den Charme des Hofladens zu verlieren.

Flexible Bezahlmethoden wie Kartenzahlung oder Online-Zahlung kommen den Wünschen vieler Kundinnen und Kunden entgegen. Eine echte Orientierung bieten etwa die Express-Abhol Optionen bei dm (“Click & Collect”), die zeigen, wie sich traditionelle und digitale Vertriebskanäle erfolgreich verbinden lassen. 

Ob Schreinerei oder Hofladen, das richtige Geschäftsmodell muss nicht radikal sein – es muss vor allem passen. Oft reicht es, kleine smarte Erweiterungen zu integrieren, neue Payment-Lösungen, digitale Tools oder clevere Kooperationen. So wächst Ihr Betrieb mit den Bedürfnissen der Kundschaft.

Wer sein Geschäftsmodell regelmäßig überprüft, gezielt erweitert und offen für Neues bleibt, bleibt nicht nur wettbewerbsfähig. Der Betrieb entwickelt sich mit den Bedürfnissen der Kundschaft und bleibt lebendig und persönlich.

Einnahmemodelle im Überblick

Ein erfolgreiches Geschäftsmodell lebt von der richtigen Wahl der Einnahmequelle—und selten bleibt es bei nur einer. Das klassische transaktionsbasierte Modell begegnet uns überall im Handel: Hier werden Waren oder Dienstleistungen verkauft, oft unterstützt durch klare und sichere Online-Zahlungsprozesse.

Immer mehr Unternehmen setzen auf Abo- und Mietmodelle. Ob Software-Abonnement, Fitnessstudio oder Elektronikvermietung,  wiederkehrende Zahlungen schaffen Planungssicherheit und binden die Kundschaft.

Das Provisions- oder Vermittlungsmodell hat durch digitale Plattformen enorm an Bedeutung gewonnen. Online-Marktplätze wie Zalando oder Flixbus verdienen an jeder erfolgreichen Vermittlung zwischen Anbieter und Kunde.

Andere Unternehmen kombinieren geschickt verschiedene Ansätze und entwickeln Mischmodelle. Ein typisches Beispiel: Ein Händler verkauft Produkte, bietet aber auch Wartungspakete und attraktive Abo-Services an, um die Bindung zu stärken.

Nicht zu vergessen ist das Arbitrage-Modell. Wer Waren günstig einkauft und mit Gewinn weiterverkauft, nutzt diese Strategie vor allem bei limitierten oder saisonalen Artikeln—im Internet so aktuell wie nie.

Welches Modell passt, hängt von der Zielgruppe, dem Produkt und dem Marktumfeld ab. Doch wer flexibel bleibt und klug kombiniert, schafft eine solide Basis für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

Praxisbeispiele: Erfolgreiche Geschäftsmodelle aus dem deutschen Mittelstand

Praxisbeispiele: Erfolgreiche Geschäftsmodelle aus dem deutschen Mittelstand

Ob traditionsreiche Manufaktur, digitaler Newcomer oder nachhaltiger Vorreiter – Deutschlands Mittelstand bietet eindrucksvolle Beispiele, wie Geschäftsmodelle in der Praxis wachsen und transformieren können.

Ein echtes Erfolgsbeispiel für digitale Plattformen im deutschen Handel ist OTTO. Ursprünglich als klassisches Versandhaus gestartet, hat sich OTTO längst zur modernen Online-Plattform entwickelt. Heute verkaufen mehr als 6.000 Partnerunternehmen ihre Produkte direkt auf otto.de – von Mode über Technik bis Möbel. 

Für Kundinnen und Kunden heißt das eine riesige Auswahl und flexible Zahlungsmethoden. Für die Händler bietet OTTO Reichweite und professionelle Tools, um das Geschäft digital voranzutreiben.

Ein weiteres Paradebeispiel für innovative Geschäftsmodelle ist mymuesli. Was als kleine Idee von drei Gründern in Passau begann, hat sich zu einem europaweit bekannten Online-Anbieter gemausert.

mymuesli setzt konsequent auf Individualisierung. Kundinnen und Kunden stellen sich auf der Website ihre ganz eigene Mischung zusammen. Produziert wird erst nach Bestellung, und geliefert wird bequem nach Hause oder in den nächstgelegenen Store.

Mit einem flexiblen Abo-Modell und gezielten Aktionen wie limitierten Saison-Mischungen, bleibt das Unternehmen dynamisch. Das zeigt, wie digitale Plattformen, persönliche Auswahl und nachhaltige Lieferketten zu einem echten Erfolgsrezept für den deutschen Mittelstand werden können.

Ein schönes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation ist die Landbäckerei Ihle. Seit über 130 Jahren in Familienbesitz, hat sie sich vom klassischen Handwerksbetrieb zu einem echten Mittelstands-Champion entwickelt. Heute betreibt Ihle rund 250 Filialen in Bayern und Schwaben – vom gemütlichen Dorfladen bis zum modernen Stadtcafé.

Was Ihle besonders macht? Das Unternehmen kombiniert traditionelle Backkunst mit digitalen Lösungen, wie einem eigenen Online-Shop und Vorbestellungen per App. So gelingt es, neue Zielgruppen zu gewinnen und gleichzeitig den familiären Charakter und die regionale Verwurzelung zu bewahren.

Bei dm zeigt sich, wie echte Nachhaltigkeit funktioniert. In vielen Filialen gibt’s Nachfüllstationen für Reinigungs- und Waschmittel, damit weniger Verpackung anfällt. Wer möchte, kann sogar Nüsse und Getreide selbst abfüllen. Dazu spart der digitale Kassenzettel in der dm-App jede Menge Papier – praktisch und zeitgemäß.

Viele dieser Unternehmen haben durch gezielte Investitionen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit und innovative Services ihren Marktvorsprung ausgebaut. 

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen will, wird bei der WIK-Studie: Digitalisierung & Nachhaltigkeit, dem Themenheft Hybride Geschäftsmodelle und den Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren fündig – mit vielen Praxisbeispielen und frischen Ideen.

Zahlen & Fakten: Trends, Tendenzen und die Zukunft

Zahlen & Fakten: Trends, Tendenzen und die Zukunft

Wieviel Wandel steckt wirklich im deutschen Mittelstand? 

Wer glaubt, der deutsche Mittelstand ruht sich auf alten Erfolgen aus, irrt gewaltig. Tatsächlich investieren laut Capgemini  ganze 87 % der Unternehmen in den nächsten 12 bis 18 Monaten stärker in ökologische Nachhaltigkeit. Sie setzen gezielt auf umweltfreundliche Maßnahmen—doch der Weg zu konkreten Klimaanpassungen bleibt für viele noch ausbaufähig. 

Auch beim Thema Digitalisierung gibt es Dynamik und Nachholbedarf. Laut Bitkom haben 72 % der Unternehmen in Deutschland aktuell keine zentrale Strategie für die digitale Transformation, während 53 % Schwierigkeiten bei der Umsetzung angeben. Trotzdem bleibt der Wille groß und laut einer aktuellen Bitkom-Befragung möchten viele Unternehmen die Digitalisierung vorantreiben, sehen sich aber oft vor Hürden gestellt.

Spannend ist auch das Thema Transparenz: Immerhin 62 % des Mittelstands berichten freiwillig über ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen—auch ohne gesetzliche Pflicht. Und der digitale Wandel hilft dabei: Laut Bitkom-Studie sehen neun von zehn Unternehmen nachhaltige Technologien als echten Wettbewerbsfaktor. 77 % sind überzeugt, dass digitale Tools bereits heute helfen, CO₂-Emissionen zu senken.

Der Mittelstand entwickelt sich—mal vorsichtig tastend, mal mit großen Schritten. Wer Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance begreift, bleibt vorne dabei. Es lohnt sich, regelmäßig in neue Technologien zu investieren, Erfahrungen zu teilen und die Trends im Blick zu behalten. Denn der Wandel hört nicht auf—und die nächsten Geschäftsideen sind oft nur einen mutigen Schritt entfernt.

Wie die Zahlen zeigen, bleibt die Zukunft des deutschen Mittelstands in ständiger Bewegung. Nicht jeder Schritt fällt leicht, und viele Unternehmen stehen vor echten Herausforderungen, wenn es darum geht, das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.

Fazit

Geschäftsmodelle im deutschen Mittelstand sind wandelbare Kunstwerke: Sie verbinden Tradition mit Innovation, Nachhaltigkeit mit Digitalisierung. Wer sie regelmäßig anpasst und Trends wie Industrie 4.0, Kreislaufwirtschaft, Open Innovation und neue Zahlungswege integriert, bleibt zukunftssicher – und im Wettbewerb stets einen Schritt voraus.

Häufige Fragen

Es gibt klassische, digitale, nachhaltige/kreislauforientierte und hybride Geschäftsmodelle. Viele Unternehmen im deutschen Mittelstand kombinieren diese Typen flexibel, um auf Marktdruck und neue Chancen zu reagieren.

Das Canvas-Modell umfasst: Wertversprechen, Zielgruppe, Vertriebskanäle, Kundenbeziehung, Schlüsselressourcen, Kernaktivitäten, Schlüsselpartner, Einnahmequellen und Kostenstruktur.

Regelmäßige Analyse: Nutzen Sie Tools wie das Business Model Canvas, holen Sie Feedback von Kundschaft und Partnern, beobachten Sie Marktentwicklungen—und passen Sie Ihr Modell gezielt an.

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet Unternehmen, Ressourcen zu sparen und Materialkreisläufe zu schließen. Wer auf Reparaturservices, Recycling und nachhaltige Lieferketten setzt, punktet bei der Kundschaft und bleibt regelkonform.

Die digitale Vernetzung von Maschinen, Prozessen und Daten. Mittelständische Unternehmen profitieren durch effizientere Abläufe, weniger Ausschuss und bessere Planbarkeit.

Moderne Payment-Lösungen wie das Akzeptieren von online Zahlungen mit myPOS machen Kartenzahlungen und Online-Transaktionen auch für kleine Unternehmen leicht zugänglich—stationär, online oder hybrid.

Familienführung, regionale Verwurzelung, Innovationskraft und oft begrenzte Ressourcen für Digitalisierung. Förderprogramme und Kompetenzzentren bieten pragmatische Unterstützung.

Programme wie „Digital Jetzt“ (BMWK), KfW-Förderung und regionale Initiativen unterstützen Investitionen in digitale Lösungen und nachhaltige Geschäftsmodelle. Beratung bei IHK oder einem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum lohnt sich.

SaaS (Software as a Service): Software wird über das Internet genutzt (z. B. Buchhaltung/CRM). Freemium: Basisversion gratis, Extras kostenpflichtig—z. B. Spotify oder ChatGPT. Omnichannel: Verkauf/Beratung über mehrere Kanäle (Online-Shop, Laden, App), z. B. dm oder Zalando.

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