Pareto in Unternehmen: So wird die 80/20-Regel in deutschen Firmen umgesetzt
Veröffentlicht am: 05.06.2025
Letzte Aktualisierung: 06.11.2025
Die 80/20-Regel (auch bekannt als “Pareto”) wird in vielen deutschen Firmen angewendet, und die Zahl ist steigend. Sie hilft den Verantwortlichen, Ressourcen gezielter einzusetzen, Prioritäten zu setzen und mit minimalem Aufwand maximale Wirkung zu erzielen.
In unserem Beitrag zeigen wir auf, wie Pareto Unternehmen helfen kann, Prozesse zu optimieren, Zeitfresser zu entfernen und den Fokus auf die umsatzstarken Bereiche zu lenken.
INHALTSVERZEICHNIS
Einführung: Das Pareto-Prinzip verstehen
Das Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20-Regel, basiert auf der Erkentnis, dass 80 % der Ergebnisse oft mit nur 20 % des Aufwands erzielt werden können.
Dieses Prinzip ist heute ein unverzichtbares Werkzeug im Wirtschaftsalltag. In Deutschland wird es besonders in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) sowie im Lean Management und in der Unternehmensberatung angewendet.
Das Pareto-Prinzip passt hervorragend zur deutschen Unternehmenskultur, die großen Wert auf Effizienz, klare Leistungsindikatoren (KPIs) und strikte Kostenkontrolle legt. Vor allem im Mittelstand setzen viele Entscheidungsträger auf dieses Prinzip, um Prozesse zu optimieren und das Vertrauen der Kunden durch konsequentes Qualitätsmanagement zu stärken.
Durch Pareto werden die Einflussfaktoren identifiziert, die den größten Beitrag zum Geschäftserfolg leisten – auch im Kontext von Pareto Sicherheiten, bei denen geschäftliche Risiken durch eine konzentrierte Analyse minimiert werden.
Anwendung der 80/20-Regel in deutschen Unternehmen
In der Praxis zeigt sich das Pareto-Prinzip in deutschen Unternehmen auf vielfältige Weise. So generieren häufig 20 % der Kunden etwa 80 % des Umsatzes, während 20 % der Produkte den größten Teil des Lagerumschlags ausmachen. In einer anderen Hinsicht sind 20 % der Fehlerquellen oft für 80 % der Reklamationen verantwortlich.
Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nutzen einfache Tools wie Excel oder POS-Exportdaten, um ihre Top-Seller und häufigsten Zahlungsmethoden zu analysieren. Die deutsche Geschäftskultur legt besonderen Wert auf Effizienzsteigerung und die Messbarkeit von KPIs, was Pareto in Unternehmen zu einem idealen Ansatz für Kostenkontrolle und Profitabilitätsanalyse macht.
Ein beliebtes Hilfsmittel ist das Pareto-Diagramm, mit dem Auswirkungen auf Artikelnummern (SKUs), Kunden oder Fehlerarten visualisiert werden können. Hierbei wird ein Säulendiagramm mit einer kumulativen Kurve kombiniert. So wird auf einen Blick sichtbar, welche Faktoren für die meisten Auswirkungen verantwortlich sind.
Deutsche Unternehmen nutzen das Diagramm zur Priorisierung von Maßnahmen in Bereichen wie Qualitätsmanagement, Kundenservice oder strategische Planung. Besonders im Lean Management wird das Pareto-Diagramm geschätzt, um Ressourcen gezielt dort einzusetzen, wo der größte Nutzen zu erwarten ist.
Identifikation der profitabelsten Produkte, Dienstleistungen und Kunden
Um das volle Potenzial des Pareto-Prinzips auszuschöpfen, ist es von entscheidender Bedeutung, die finanziell rentabelsten Produkte und Dienstleistungen präzise zu identifizieren. In Kombination mit Methoden wie Bedarfsprognose, Nachschubplanung und Bestandsoptimierung kann es erhebliche Effizienzsteigerungen ermöglichen.
Im Bereich der Finanzdienstleistungen etwa zeigen sich klare Schwerpunkte für Projektfinanzierung und Finanzierungslösungen, die maßgeblich zum Transaktionserfolg beitragen. Die enge Zusammenarbeit mit einer Investmentbank unterstützt dabei die strategische Ausrichtung. Solche gezielten Analysen ermöglichen eine effiziente Optimierung von Prozessen, wodurch sich im Business Potentiale eröffnen. Zudem können durch Beratung Fusionen oder andere Entscheidungen ausgearbeitet werden.
Besonders wirkungsvoll ist die Segmentierung von Kunden nach Umsatz, Deckungsbeitrag und Zahlungszuverlässigkeit. Hierdurch lassen sich Vertriebsressourcen gezielt auf hochwertige Kunden ausrichten. Unrentable Leistungen können bewusst reduziert oder ausgelagert werden.
Den Entscheidungsträgern liefert dies eine datenbasierte Grundlage, um Preisstrategien, Serviceangebote und Kapazitäten an den profitabelsten Segmenten auszurichten. Dies wird im Englischen Decision Intelligence genannt.
Vertrieb und Marketing mit der 80/20-Regel optimieren
Durch Anwendung des Pareto-Prinzips im Vertrieb und Marketing können sich Unternehmen gezielt auf die Maßnahmen konzentrieren, die den größten Einfluss auf ihren Umsatz haben. Dabei werden z. B. 20 % der Kunden oder Kampagnen identifiziert, die 80 % der Ergebnisse liefern (siehe unten).
Eine effektive Automatisierung von Kampagnen unterstützt die Unternehmen dabei, diese Top-Kunden effizient und personalisiert anzusprechen. Zugleich stärkt der Kundenservice durch persönliche Betreuung die Kundenbindung.
Konkret lassen sich durch die 80/20-Analyse im Vertriebs- und Marketingkontext folgende Maßnahmen ableiten:
- Priorisierung von Kampagnen mit dem höchsten Return-On-Investment (ROI) basierend auf historischen Leistungsdaten;
- Fokussierung auf Kunden mit hohem Customer Lifetime Value (CLV);
- Reduktion ineffizienter Maßnahmen mit geringer Konversionsrate;
- Anpassung von Budgets zugunsten der wirksamsten Kanäle und Zielgruppen;
- Einsatz von Automatisierungen für profitable Kundencluster.
Die konsequente Umsetzung dieser Erkenntnisse verbessert nicht nur die Effizienz im Marketing, sondern steigert auch die Ergebnisqualität im Vertrieb. Durch die datenbasierte Konzentration auf umsatzrelevante Hebel lassen sich Wachstum und Marge gezielt steuern.
Konzentration auf wertvolle Kunden zur Umsatzsteigerung
Der gezielte Fokus auf die wertvollsten Kunden ist ohne Frage eine der effektivsten Strategien zur Umsatzsteigerung. Dabei analysieren Unternehmen, welche 20 % der Kunden den größten Beitrag zum Gesamtergebnis leisten und investieren verstärkt in die Kundenbindung und die individuelle Betreuung.
Durch den Aufbau von Vertrauen und die Umsetzung von Qualitätsmanagement-Standards wird die Zufriedenheit dieser Kunden gesteigert. Hierdurch entstehen langfristige Partnerschaften und eine solide Basis für wiederkehrende Umsätze. Gerade im deutschen Mittelstand spielen solche Beziehungen eine zentrale Rolle, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und nachhaltig zu wachsen.
Datenbasierte Kundenklassifizierungen (z. B. nach Umsatz, Deckungsbeitrag oder Zahlungszuverlässigkeit) haben eine stärkere Wirkung auf die Vertriebsperformance, als viele Verantwortliche glauben. Zum Beispiel können Sie dabei helfen, Fokusgruppen präzise zu identifizieren. Vertriebs- und Serviceressourcen können so gezielt auf Kunden mit strategischer Relevanz verteilt werden.
Tools wie CRM-Systeme oder BI-Dashboards unterstützen diesen Prozess durch automatisierte Segmentierung und Performance-Monitoring. Durch diese Systematik werden Marketingbudgets effizienter eingesetzt und Cross- sowie Upselling-Potenziale konsequent genutzt.
Effektives Zeitmanagement: Priorisierung der Aufgaben mit dem größten Einfluss
Effizientes Zeitmanagement ist entscheidend, um die Produktivität zu maximieren. Das Pareto-Prinzip hilft den Verantwortlichen, diejenigen 20 % der Aufgaben zu identifizieren, die 80 % der Ergebnisse bringen. So können die Entscheidungsträger ihren Fokus auf jene Tätigkeiten legen, die den größten geschäftlichen Einfluss haben.
Durch den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz und Supply Chain Optimierung lassen sich Arbeitsprozesse automatisieren und optimieren. Dies reduziert Zeitverluste und steigert die Effizienz im gesamten Unternehmen. Die Nutzung von Bestandsoptimierung und Nachfragevorhersage trägt währenddessen dazu bei, den Ressourceneinsatz zu verbessern und unnötige Aufwände zu vermeiden.
Mit einem strukturierten Aufgabenplan in Verbindung mit regelmäßiger KPI-Auswertung können Führungskräfte operative Engpässe frühzeitig erkennen. Parallel lassen sich durch Workflow-Automatisierung Routinetätigkeiten reduzieren, wodurch mehr Kapazität für strategisch relevante Aufgaben entsteht.
Vorteile und Grenzen des Pareto-Prinzips
Das Pareto-Prinzip bietet zahlreiche Vorteile, doch es ist nicht in jeder Situation uneingeschränkt anwendbar. Gerade in der deutschen Unternehmenspraxis ist es ein beliebtes Werkzeug zur Effizienzsteigerung. Allerdings sollte es immer durch eine fundierte Kennzahlenanalyse und strategische Abwägung ergänzt werden.
Stärken des 80/20-Prinzips im Unternehmenskontext
Hier ein Überblick über die Stärken des 80-20-Prinzips:
- Effizienzsteigerung – Unternehmen können sich gezielt auf die Aufgaben und Bereiche konzentrieren, die den größten Output liefern. Dies spart Zeit, Energie und schont das Budget.
- Ressourcenschonung – Durch den Fokus auf die wichtigsten 20 % werden personelle, zeitliche sowie finanzielle Ressourcen geschont und gezielter eingesetzt.
- Kennzahlenanalyse – Das Prinzip hilft bei der Analyse von Umsatzverteilungen, Reklamationsursachen und Kundenwerten auf Grundlage von messbaren Daten.
- Strategieentwicklung – Die Entscheidungsträger erhalten eine klare Entscheidungsgrundlage für Investitionen und Marketingmaßnahmen.
Diese Vorteile machen das Pareto-Prinzip zu einem praktischen Werkzeug für die operative und strategische Unternehmensführung. Gerade im deutschen Mittelstand ermöglicht es pragmatische Entscheidungen auf Basis vorhandener Daten.
Schwächen und Grenzen in der Anwendung
In der Managementberatung wird oft darauf hingewiesen, dass die Anwendung der 80/20-Regel trotz aller Vorteile nicht immer die beste Lösung ist. Es gibt Szenarien, in denen die Verhältnisse komplexer sind oder eine ganzheitlichere Betrachtung notwendig ist.
Hier ist eine Übersicht der Schwächen des Pareto-Prinzips:
- Vereinfachung komplexer Zusammenhänge – Nicht alle Geschäftsprozesse lassen sich sinnvoll in 80/20-Verhältnisse aufteilen. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen.
- Übersehen langfristiger Faktoren – Die Konzentration auf schnelle Erfolge kann dazu führen, dass strategisch wichtige, aber momentan wenig profitable Elemente vernachlässigt werden.
- Abhängigkeit von verlässlichen Daten – Ohne eine solide Datengrundlage kann die Analyse irreführend sein und zur Setzung falscher Prioritäten führen.
- Gefahr von Einseitigkeit – Eine zu starke Konzentration auf Top-Kunden oder Produkte kann die Diversifikation und Innovationskraft des Unternehmens einschränken.
Das Pareto-Prinzip sollte immer als ein Werkzeug unter vielen verstanden werden. Es ist hilfreich für die Priorisierung, sollte aber nicht als alleinige Entscheidungsbasis verwendet werden. Ergänzende Methoden und fundierte Analysen sind in jedem Fall unerlässlich.
Praxisbeispiele aus dem deutschen Mittelstand
In deutschen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) aus Handel, Beratung und Gastronomie zeigt sich das Pareto-Prinzip in der Praxis besonders deutlich. Viele Firmen nutzen Excel-Auswertungen, POS-Systeme oder Pareto-Diagramme, um zu identifizieren, welche 20 % der Produkte oder Kunden 80 % des Umsatzes ausmachen.
Ein gutes Praxisbeispiel ist die gezielte Projektfinanzierung in Handelsunternehmen. Diese führt dazu, dass Lagerbestände anhand der Nachfragevorhersage besser geplant werden können. So wird die Supply Chain Optimierung konkret umgesetzt.
Die Wirksamkeit des Pareto-Prinzips in deutschen Unternehmen lässt sich auch durch konkrete Zahlen untermauern: Laut Wikipedia erzielen Maschinenbauunternehmen 72 % ihres Umsatzes mit nur 49 % ihrer Stammkunden. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die anderen Kunden vernachlässigt werden sollten – doch der Fokus auf die wichtigsten Kunden steigert Effizienz und Erfolg nachhaltig.
Wie myPOS-Kartenterminals Ihr Geschäftswachstum unterstützen
Applying the Pareto Principle in everyday business means focusing on the tools and systems that deliver the greatest benefit with the least effort. An additional tool that can support this process is myPOS.
Moderne Zahlungsabwicklungen sind für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um den Kundenkomfort zu erhöhen und den Umsatz zu steigern. Die myPOS-Kartenterminals bieten eine bequeme Lösung für den Mittelstand und andere Unternehmen, indem sie Finanzdienstleistungen direkt am Verkaufsort (Point of Sale) ermöglichen.
Mit Funktionen wie kontaktlosem Bezahlen (Tap to Pay), einfacher Projektfinanzierung und Finanzierungslösungen bietet myPOS eine flexible und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Kartenlesegeräten. Die Geräte sind portabel, verursachen keine monatlichen Gebühren und erlauben einen sofortigen Zugriff auf Umsätze.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet die 80/20-Regel im Geschäftsleben?
Die 80/20-Regel besagt, dass 80 % der Ergebnisse häufig durch 20 % des Einsatzes verursacht werden. Im Geschäftsleben bedeutet dies, dass ein kleiner Teil der Kunden, Produkte oder Aktivitäten den Großteil des Umsatzes oder Gewinns generiert. Unternehmen nutzen dieses Prinzip, um ihre Ressourcen gezielt auf die wichtigsten Erfolgsfaktoren zu richten.
Wie hilft Pareto Unternehmen?Zahlungsdiensten?
Das Pareto-Prinzip hilft Unternehmen, ihre Effizienz zu steigern, indem sie sich auf die profitabelsten Kunden und Produkte konzentrieren. Die 80/20-Regel unterstützt Firmen bei der Priorisierung von Aufgaben und der Optimierung von Prozessen, was zu einem effektiveren Zeitmanagement und höherer Rentabilität führt. Die Unternehmen können gezielt Wachstumspotenziale identifizieren und Fehler reduzieren.
Welche praktischen Beispiele gibt es für die 80/20-Regel?
Typische Beispiele für die 80/20-Regel sind, dass 20 % der Kunden 80 % des Umsatzes ausmachen oder 20 % der Produkte für 80 % des Lagerumschlags verantwortlich sind. Auch in der Fehleranalyse zeigt sich, dass 20 % der Ursachen 80 % der Reklamationen verursachen. Solche Erkenntnisse werden oft mithilfe von Excel-Analysen oder Pareto-Diagrammen visualisiert und in deutschen KMU angewendet.
Warum ist das Pareto-Prinzip ein bewährter Optimierungsansatz?
Das Pareto-Prinzip gilt als effizienter Optimierungsansatz, weil es Unternehmen erlaubt, sich gezielt auf die Bereiche mit dem größten Einfluss zu konzentrieren. Pareto Unternehmen nutzen diese Methode, um Ressourcen zu sparen und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Auf diese Weise lassen sich strategische wie auch operative Maßnahmen deutlich wirksamer umsetzen.



